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Deshalb rechnet "Haus und Grund" 2022 mit höheren Mieten in Lingen

Der Standort Lingen ist beliebt, entsprechend hoch ist bei Mietwohnungen die Nachfrage. Welchen Einfluss hat dies auf die Höhe der Mieten und was gibt es für Mieter und Vermieter im neuen Jahr zu beachten?

Der 1903 im damaligen Hotel Nave am Bahnhof gegründete Verein "Haus und Grund" vertritt die Interessen von rund 570 Vermietern und Immobilieneigentümern aus Lingen und Umgebung. Der Mitgliederanteil der Privateigentümer von Wohnungen in Lingen liegt nach Angaben des Vereins bei 90 Prozent. 

„Wir vertreten vor allem die privaten Vermieter mit im Schnitt einer bis fünf Wohnungen als Altersvorsorge", erläutert der stellvertretende Vorsitzende Thomas Langer. Mit dem Vorsitzenden des Ortsvereins, Robert Vedder, erläutert er die Situation in Lingen.

Mietentwicklung

„Es ist davon auszugehen, dass sich die Mieten in Lingen weiter nach oben bewegen werden, gerade bei Neubauten", sagt Vedder. Hier sei das Angebot auf dem Markt nicht so hoch. ,,Meine Vermutung ist, dass es bei bis zu fünf Jahre alten Neubauten eine deutliche Steigerung geben wird." Dies hänge auch mit den weiter verbesserten energetischen Standards in den Gebäuden zusammen, die auf die Miete umgelegt würden.

Mietspiegel

Vedder und Langer begrüßen vor diesem Hintergrund das Mietspiegeländerungsgesetz, das zum 1. Juli 2022 in Kraft treten soll. In Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern wird die Erstellung eines Mietspiegels verpflichtend. Vedder unterstreicht:

„Die Stadt Lingen ist eine der wenigen Städte in dieser Größenordnung, die bereits einen Mietspiegel hat."

Dieser stelle einen wichtigen  Orientierungsrahmen für Mieter  und Vermieter bei Mieterhöhungen dar. Derzeit gebe es leider noch viel zu viele mittlere oder kleinere Städte, die gar keinen oder nur einen einfachen Mietspiegel hätten, der, so Vedder, "eher eine zweifelhafte Aussagekraft haben dürfte".

Für Mieter und Vermieter wird es nach Angaben von Langer künftig Pflicht, für die Erstellung der örtlichen Mietspiegel Auskunft über Miete und Merkmale der Wohnungen zu geben. Der Mietspiegel muss nach zwei Jahren an die Marktentwicklung angepasst und qualifizierte Mietspiegel nach vier Jahren neu erstellt werden.

Ein solcher ist in Lingen seit Januar 2019 gültig. "In Kürze beginnen die Gespräche der Vertreter von Mietern und Vermietern mit der Stadt Lingen über eine Neuauflage eines qualifizierten Mietspiegels", so Langer.

Heizkosten

Die neue Heizkostenverordnung tritt laut Vedder und Langer zum 1. Januar 2022 in Kraft. Darin ist geregelt, dass neu installierte Wärmemengenzähler künftig digital aus der Ferne ablesbar sein sowie vorhandene Geräte in der Regel bis 2026 nachgerüstet werden müssen. Damit sollen Verbraucher mehr Informationen über ihr Heizverhalten bekommen, um Energie und Geld einsparen zu können.

Kritisch sieht "Haus und Grund" die derzeitigen gesetzlichen Regelungen zur CO2-Bepreisung von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. "Der CO2- Preis soll lenken und nicht die Bürger ärmer machen", sagt Langer. Besser sei es, wenn man die Staatseinnahmen aus der CO2-Besteuerung in Form eines für jeden Bürger gleich hohen Klimageldes zurückzahle.

Müllgebühren

Ab Neujahr gilt die neue Gebührenordnung für die Müllabfuhr im Emsland. Wer Müll trennt und Volumen an Müll einspart, weil er die eigene Mülltonne künftig nicht mehr insgesamt 26, sondern nur noch 13 Mal an die Straßen stellt, spart Geld. Vedder dazu:

„Wer ein Einfamilienhaus hat, kann das steuern. Aber wie so das für ein Mehrfamilienhaus funktionieren?"

Große Mietshäuser ab 55 Personen zahlen für 26 Leerungen im Jahr (1100 Liter-Großbehälter) statt 1775,64 Euro künftig 2677,04 Euro (plus 67 Prozent). Das dürfte die Nebenkosten im Mietvertrag erhöhen. Sollte es die Hausgemeinschaft aber schaffen, mit dem Minimum von nur 13 Leerungen im Jahr auszukommen, fallen nur 1637,32 Euro an.

Vedder und Langer äußern Zweifel, ob hier alle Mitbewohner im Mietshaus unter einen Hut zu bekommen sind. Da müsse der Landkreis nachsteuern, fordern die beiden Vertreter von "Haus und Grund". Der Ansatz sei richtig, die Durchführung aber falsch.

Quelle: Thomas Pertz | NOZ